Patriarch Kyrill über Christenverfolgung, panorthodoxes Konzil und geistliche Renaissance in Russland
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Seine Heiligkeit Kyrill, der Patriarch von Moskau und ganz Russland, beantwortet Fragen des griechischen kirchlichen Nachrichtenportals Romfea.gr und spricht zu Themen wie der Lage der Christen im Nahen Osten und anderen Regionen mit Christenverfolgungen, zum kommenden panorthodoxen Konzil und den Beziehungen zum Patriarchat von Konstantinopel, zum Verständnis der Beziehungen zwischen Staat und Kirche in Russland.
Romfea.gr: Eure Heiligkeit, die rasanten Umwälzungen der letzten Jahre in Libyen, Ägypten, Tunesien und Syrien, oder - weiter gefasst - in ganz Nahost, einer Region, die Sie unlängst besucht haben, haben sich auf besonders grausame Weise auf den Schicksalen unschuldiger Menschen und vielen Mitgliedern der christlichen Gemeinschaften niedergeschlagen, die dort eine Minderheit sind. Haben Sie das bei Ihren Treffen mit der politischen Führung während Ihrer Visite nach Jerusalem zur Sprache gebracht?
Patriarch Kyrill: Heute erleiden die Christen im Nahen Osten, aber auch in anderen Regionen der Welt eine Verfolgung, die man mit der in den Urzeiten des Christentums vergleichen kann, oder die selbst diese noch übertrifft. Die Russisch-Orthodoxe Kirche hört von dieser Not mit großem Schmerz. Im Frühjahr 2011 hat unsere Heilige Synode bereits eine diesbezügliche Erklärung abgegeben. Ebenso hat auch das vor kurzem tagende Bischofskonzil der Russisch-Orthodoxen Kirche seine "tiefe Besorgnis über die radikale Verschlechterung der Lage der Christen im Nahen Osten und Nordafrika" zum Ausdruck gebracht. Leider hat sich die Lage bislang nicht gebessert. Wenn die Ereignisse sich auch weiterhin in dieser Richtung entwickeln sollten, so besteht die Gefahr, dass die Spuren des Christentums ausgerechnet an dem Ort verschwinden, wo es einstmals entstanden ist und wo es schon seit zweitausend Jahren zugegen ist. Der Schutz der christlichen Minderheit in Nahost und Nordafrika wurde von mir während meiner Visiten in die Länder der Region zur Sprache gebracht. Ich habe das mit der Führung Syriens, des Libanon, Israels, Palästinas und Jordaniens besprochen, ebenso mit den Führungspersönlichkeiten der bedeutendsten religiösen Gemeinschaften dieser Länder. Ich bin der Meinung, dass auch die politische Führung derjenigen westlichen Länder sich um die Folgen der jetzigen Situation Gedanken machen muss, welche versuchen, als Schiedsrichter bei der Beilegung der regionalen Konflikte aufzutreten.
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Heiligabend, 06. Januar 2013
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Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) brachte am 06. Januar 2013 in der Sendung "Sachsenspiegel" einen kurzen Beitrag über den Heiligabend in unserer Gemeinde. Die von Iwan erwähnten "12 Gerichte" sind inzwischen über den Tisch, hier allerdings noch ein Mitschnitt des Beitrags zum "Nachgucken".
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Weihnachtsbotschaft des Patriarchen Kyrill, 2012/2013
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Weihnachtsbotschaft
seiner Heiligkeit Kyrill, des Patriarchen von Moskau und ganz Russland,
an die Bischöfe, Priester, Diakone, die Mönche und Nonnen und alle treuen Kinder der Russischen Orthodoxen Kirche
Im Herrn geliebte hochgeweihte Bischöfe, ehrwürdige Priester und Diakone, ihr gottliebenden Mönche und Nonnen, liebe Brüder und Schwestern!
Heute preist die Kirche strahlend und freudig das Geheimnis der Geburt unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus von der Allreinen Jungfrau Maria.
Der Schöpfer, welcher Seine Schöpfung liebt, ist offenbart im Fleisch, wurde Mensch, der allenthalben ist gleichwie wir, doch ohne Sünde (vgl. 1 Tim. 3:16, Hebr. 4:15). Als Kind liegt Er in der Krippe zu Bethlehem. Er tut dies, um die Welt vor geistlichem und moralischem Niedergang zu erretten, den Mensch von der Furcht vor dem Tod zu befreien. Der Schöpfer bietet uns die größte aller Gaben: Seine Göttliche Liebe, die Fülle des Lebens. In Christus werden wir fähig, eine Hoffnung zu fassen, welche die Furcht überwindet, wir können Heiligkeit und Unsterblichkeit erlangen.
Er kommt in unsere von der Sünde gepeinigte Welt, um mit Seiner Geburt, Seinem Leben, dem Leiden, dem Tod am Kreuze und Seiner ruhmreichen Auferstehung ein neues Gesetz, ein neues Gebot zu errichten: das Gesetz der Liebe. „Ein neu Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebet, wie ich euch geliebt habe, auf dass auch ihr einander liebhabet“ (Joh. 13:34) – diese Worte richtet der Herr an Seine Schüler, und durch sie an die ganze Welt: sowohl an die, welche in jener Zeit gelebt haben, als auch an die heute Lebenden und die, welche nach uns leben werden, bis ans Ende der Zeiten. Jeder Mensch ist berufen, auf dieses Gebot durch seine Taten zu antworten. So wie auch Christus uns wahrhaftige Gnade und grenzenloses Nachsehen mit unseren Schwächen gezeigt hat, so müssen auch wir gnädig und nachsichtig mit den Menschen umgehen. Man darf sich nicht allein um die eigenen Verwandten und Nahestehende kümmern, auch wenn man zuerst für diese zu sorgen hat (vgl. 1 Tim. 5:8), nicht nur um unsere Freunde und Gleichgesinnte, sondern auch um die, welche bislang noch keine Einigkeit mit Gott gefunden haben. Wir sind dazu berufen, in unserer Liebe dem Heiland nachzueifern, für die zu beten, welche uns bedrängen und verachten (vgl. Matth. 5:44), immer das Wohl des ganzen Volkes, des Vaterlandes und der Kirche im Sinn zu haben. Jeder von uns ist durch das Wirken guter Taten dazu in der Lage, die uns umgebende Wirklichkeit wenigstens ein kleines Stück zum besseren zu wenden. Nur auf diese Weise werden wir gemeinsam stärker. Denn die Gesetzlosigkeit ist nicht imstande, die Liebe zu bezwingen, so wie auch die Dunkelheit nicht das Licht des wahren Lebens zu verschlingen vermag (vgl. Joh. 1:5).
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Altarfest 2012
- irka_adams
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Am 6. Juni, dem Tag des Gedenkens an den hl. Simeon vom Wunderbaren Berge, findet alljährlich das Altarfest in unserer Kirche statt. Dieses Jahr war es allerdings etwas Besonderes – zum Gottesdienst kamen zwei Erzbischöfe: Mark von der Russisch-Orthodoxen Kirche im Ausland und Feofan von der Russisch-Orthodoxen Kirche, Moskauer Patriarchat.
Schon beim Eintreten in die Kirche wurde klar, dass es eine besondere Liturgie wird: im Zentrum der Kirche war ein Bischofsambo aufgebaut und mit einem Läufer bedeckt, auf diesem Läufer lagen die „Adler“ (αετόι), kleine runde Teppiche mit der Darstellung eines über einer weißen Stadt schwebenden Adlers – liturgische Insignien von Bischöfen – und im Altarraum war es ungewöhnlich voll; neben der Königspforte sah man reich verzierte Bischofsstäbe stehen.
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