Am zweiten Sonntag der Großen Fastenzeit gedenkt die Orthodoxe Kirche des hl. Gregor Palamas. Der folgende Artikel gibt detaillierte Einblicke in das Leben, die Werke und die Lehre dieses großen Heiligen der Kirche, den man üblicherweise mit dem Hesychasmus und der Lehre von den "göttlichen Energien" in Zusammenhang bringt.

Vita [1]

Der künftige heilige Erzbischof wurde 1296 geboren und bekam seine Ausbildung in Konstantinopel. Nach dem frühen Tod seines Vaters, des Senators Konstantin, der 1301 folgte, fiel es Gregor zu, unter dem Schutz des Kaisers Andronikos II zu kommen. Auf diese Weise verbrachte der junge Mann die ersten 20 Jahre seines Lebens am Kaiserhof, und für später stand ihm, der er verschiedentlich talentiert war, eine steile und erfolgreiche Karriere bevor. Er studierte die weltlichen Disziplinen und die Philosophie beim besten Lehrer dieser Zeit - Theodor Metochites, welcher Philologe und Theologe, Rektor der Universität und, wie man dieses Amt heutzutage nennt, Ministerpräsident war. Gregor Palamas war der beste seiner Schüler; ein besonderes Interesse hatte er an der Philosophie des Aristoteles. Im Alter von 17 Jahren hielt Gregor Palamas am Hofe des Kaisers vor selbigem und anderen hochgestellten Persönlichkeiten sogar eine Vorlesung über den Syllogismus des Aristoteles. Der Vortrag war von solchem Erfolg, dass Metochites am Ende ausrief: Selbst Aristoteles würde, wäre er anwesend, nicht umhinkommen, ihn [Gregor] zu loben.

In diesem Artikel des Dozenten der Moskauer Geistlichen Akademie, Igumen Dionisij (Schlenow), wird der historische Hintergrund und der ideelle Gehalt dieses Festtags detailliert dargelegt.

Heute feiert die Orthodoxe Kirche den Triumph der Orthodoxie. Im Synodikon der Orthodoxie, das während einer besonderen Gottesdienstordnung verlesen wird, werden Anathemata für die Häretiker sowie Akklamationen für die Verteidiger der Orthodoxie verkündet. Die Geschichte des Synodikons ist teilweise bekannt, auch wenn seine Rezeption in den orthodoxen Ländern vor und nach dem Fall von Byzanz einer besonderen Aufmerksamkeit bedarf. Die gottesdienstliche „Ordnung der Orthodoxie" wurde im Jahre 843 bestimmt - als schließlich, nach mehr als ein Jahrhundert währenden theologischen Konfrontationen und heftiger Kämpfe, die Ikonenverehrung über den Ikonoklasmus triumphierte.

Einleitung

Paradoxerweise ergab es sich, dass die Hauptfiguren des Schismas im 17. Jahrhundert miteinander eng verbunden waren, lange bevor sie sich schließlich auf verschiedenen Seiten der Barrikaden wiederfanden. Beispielsweise stammen Patriarch Nikon (1605-1681) und der Protopope Awwakum (1620/21-1682) aus benachbarten, nur wenige Kilometer voneinander entfernten Dörfern des Gebietes Nischni Nowgorod, in welchem der berühmte Protopope Ioann Neronow (1591-1670) predigte, welcher einer der Organisatoren und die Seele der Bewegung der „Eiferer der altehrwürdigen Frömmigkeit“ („Rewniteli drewnego blagochestija“) war. Sowohl Patriarch Nikon als auch der Protopope Awwakum waren ihrer Nationalität nach Mordwinen.

Als „Eiferer der altehrwürdigen Frömmigkeit“ strebten sie alle nach der geistlichen Gesundung des russischen Volkes; Nikon, Awwakum und auch Neronow waren Persönlichkeiten mit einem sehr starken Charakter. Es wundert also nicht, dass sie, einmal mit den entsprechenden Möglichkeiten ausgestattet, sich daran machten, ihre Ideen in die Tat umzusetzen. Vielleicht war das eine der Schwächen der „Eiferer der altehrwürdigen Frömmigkeit“, dass ihnen außer einem Ideal keine Führungspersönlichkeit vorstand. All diese starken Persönlichkeiten mit dem teils stolzen und unduldsamen Verhalten führten die Idee der geistlichen Gesundung des Volkes schließlich in die Katastrophe eines Schismas.

Dieser kurze Artikel widmet sich einer historischen (nicht oder kaum theologischen) Betrachtung des Hl. Gregorios Palamas, des Hesychasmus in Byzanz und dessen Bedeutung.

1. Der Begriff des Hesychasmus in der Geschichte

Der Begriff «Hesychasmus» geht auf das griechische Wort Hesychia (ησυχία) zurück, welches soviel bedeutet wie «Schweigen», «innerer Friede», «Losgelöstheit», das heißt, es bedeutet ein Ideal einer zurückgezogenen und asketischen Konzentration. Dieser Begriff wird im Slawischen im Allgemeinen als «безмолвие»[1] wiedergegeben.

Überblick zur Geschichte, Glaubenslehre und Glaubenspraxis der Russischen Orthodoxen Kirche als Teil der Orthodoxen Weltkirche. Dieser Artikel erschien in gekürzter Fassung 2007 in  "Themenhefte Religion", Heft 6: "Die christlichen Konfessionen"; Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2007.

Die Kirche ist täglich von 10 bis 16 Uhr für alle Besucher geöffnet. Die Gottesdienste sind öffentlich und jeder ist willkommen.

In der Kirche ist das Fotografieren und Videofilmen untersagt. Mobiltelefone sollen bitte abgeschaltet oder in einen "Lautlos"-Modus versetzt werden.

Interessierten Besuchergruppen (Gruppenstärke ab 10 Personen), Gemeinden, Schulklassen usw. bieten wir gern Führungen und Vorträge in unserer Kirche an. Dabei gibt es die Möglichkeit, sich mit der Orthodoxen Kirche, den Grundlagen des orthodox-christlichen Glaubens, der Architektur und Symbolik der Kirche sowie der Gemeinde und ihrer Geschichte bekannt zu machen. Gern gehen wir dabei auch auf individuelle Fragestellungen ein.

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125 Jahre Russisch-Orthodoxe Kirche zu Dresden: 1874–1999

Diese reich bebilderte Informationsbroschüre zum 125. Jahrestag der Kirchweihe entstand unter der Redaktion von Dr. W. Schälike vom Deutsch-Russischen Kulturinstitut zu Dresden.

Es wird insbesondere die Geschichte der Gemeinde und der Kirche beleuchtet, herausragende Persönlichkeiten der Gemeindegeschichte vorgestellt, aber auch Antworten auf Fragen wie "Orthodoxie - was ist das eigentlich?" gegeben.

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