Alexij II, Patriarch von Moskau und ganz RusslandAlexij II, Patriarch von Moskau und ganz Russland

An diesem denkwürdigen Tag begrüßen wir mit Freude und Liebe alle, die hier zusammengekommen sind, um der Weihe dieser Kirche, die vor 125 Jahren erfolgte, im Gebet zu gedenken, dieser Kirche, die erbaut wurde als ein Stück wahrer Heimat für viele Generationen russischer Menschen.

Vor 125 Jahren fand mit dem Segen des Hochgeweihten Metropoliten Isidor von Nowgorod und St. Petersburg in Dresden die Weihe der Kirche zu Ehren des ehrwürdigen Simeon des Säulenstehers statt. Seitdem wurde sie zum geistlichen Zentrum lausender auf deutschem Boden lebender Russen.

Nicht vergessen darf man heute die in Gott entschlafenen geistlichen Hirten der Dresdner Kirche, die in diesen Jahren ihre Herde mit der Wahrheit der heiligen Orthodoxie gestärkt haben, die lebendige Verbindung mit der russischen Mutterkirche pflegten und in diesem Gotteshaus Gebete darbrachten nicht nur für die lebenden und entschlafenen Russen, die durch den Willen des Schicksals außerhalb der Grenzen ihres Vaterlandes lebten, sondern auch für das gesamte orthodoxe Russland, das seine Dornenkrone trug in der Zeit der Verwirrung und Bosheit des 20. Jahrhunderts.

Gegenwärtig durchleben Kirche und Gemeinde eine Periode von Anfechtungen und Prüfungen, aber nach den Worten des Apostels werdet Ihr „mit Eurer Geduld Eure Seelen retten“ (Lk. 21:19). Wir glauben doch, dass die Kräfte, die Ihr einsetzt im Namen des Triumphes der Wahrheit, nicht ohne den Segen Gottes bleiben werden.

Ich danke Ihnen allen für Ihren Einsatz um die Bewahrung und Verbreitung der heiligen Orthodoxie auf deutscher Erde und wünsche Ihnen gute Gesundheit, tätige christliche Liebe und das Wachsen im Heiligen Geiste und bitte auf Sie alle den Segen Gottes herab.

 

Feofan, Erzbischof von Berlin und DeutschlandFeofan, Erzbischof von Berlin und Deutschland

Im Namen der gesamten Geistlichkeit sowie aller in Deutschland lebenden treuen Söhne und Töchter der russischen orthodoxen Kirche beglückwünsche ich Sie alle sehr herzlich aus Anlass des 125jährigen Bestehens Ihrer heiligen Kirche zu Ehren des ehrwürdigen Simeon des Styliten vom Wunderbaren Berge.

Vor allem wünsche ich Ihnen, dass der heilige Stylit Simeon für Sie und für Ihr herrliches Gotteshaus zu dem barmherzigen Beschützer und mitleidvollen Mittler zwischen Himmel und Erde wird, wie er es im sechsten Jahrhundert, auf seinem Turm zu Berge stehend, für die Bewohner Antiochiens war. Viele Gläubige fanden bei ihm Zuflucht bei Erdbeben, Seuchen und der Eroberung durch die Perser, die Gott wegen der Sünden der Bewohner dieser Stadt zuließ. Und jedes Mal blieb die Stätte seiner wunderbaren Taten durch seine inbrünstigen Gebete unangetastet, so dass alle, die zu jener Zeit bei ihm Zuflucht suchten, von jeglicher Heimsuchung verschont blieben.

Wenden Sie sich inständig im Gebet an den Schutzpatron Ihrer Kirche, damit auch auf Sie der Segen übergeht, den der junge Simeon seinerzeit von sei­nem geistlichen Ziehvater, dem ehrwürdigen Johannes dem Styliten empfing:

"Es segne dich, mein Kind Gott der Vater, nach Welchem du dich gesehnt hast, und der Eingeborene Sohn Gottes des Vaters, zu Dem du solche Liebe erlangt hast, und der lebendigmachende Geist Gottes, nach dem du mit dei­nem ganzen Herzen gestrebt hast. Die eine Gottheit der Allerheiligsten Dreifaltigkeit sei dir Festung und Schutz, sie möge dich leiten und trösten."

Ehrwürdiger Vater Simeon, bete zu Gott für uns!


Dr. Herbert Wagner, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt DresdenDr. Herbert Wagner, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden

"Einen märchenhaften Anblick" bietet sie, die Russisch-Orthodoxe Kirche des Heiligen Simeon vom wunderbaren Berge. So besagt es zumindest ein Dresdner Stadtführer. Und wer sie persönlich gesehen hat - ganz gleich, ob Dresdner oder Gast unserer Stadt - wird bestätigen, dass man sich ein wenig in russische Gefilde versetzt fühlt. Die fünf leuchtend blauen Zwiebeltürme und die goldenen Kreuze sowie der Glockenturm erinnern den einen oder anderen sicher auch an St. Petersburg, Dresdens Partnerstadt. Wenn es zur Bauzeit von 1872 bis 1874 auch noch keine partnerstädtischen Beziehungen gab, so verbindet doch die Tatsache, dass neben dem russischen Staatsrat und Diplomaten Wikulin die russische Zarenfamilie und der Heilige Synod von St. Petersburg einen Teil der Baukosten zahlten.

Seit nunmehr 125 Jahren gehört die Russisch-Orthodoxe Kirche mit ihrer Gemeinde zum Bild und zum Leben unserer Stadt. Vor allem aber ist sie das Gotteshaus für rund 1000 orthodoxe Christen. Sie ist Anlaufstelle für Menschen, die aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion nach Dresden übersiedeln. Zu den Gottesdiensten, besonders an Feiertagen, kommen Gläubige aus ganz Sachsen. Die Gemeinde ist zu einer großen Gemeinschaft geworden, was sich nicht nur in den rein menschlichen Beziehungen wieder­spiegelt. sondern auch im Engagement bei der Restaurierung der Kirche. Ich gratuliere herzlich zum 125. Jahrestag der Einweihung der Russisch-Orthodoxen Kirche und wünsche der Gemeinde alles Gute für die Zukunft.


Erzpriester Georgi Dawidow, GemeindevorsteherErzpriester Georgi Dawidow, Gemeindevorsteher

Die Dresdner Russisch-Orthodoxe Kirche des Heiligen Simeon vom wunderbaren Berge begeht heute, am 6. Juni 1999, den Jahrestag ihrer Einweihung vor 125 Jahren. Für über 1000 orthodoxe Christen ist sie der Ort des Gebetes, der Hoffnung und der Sehnsucht nach dem Segen Gottes. Fest verwurzelt in den ehrwürdigen Traditionen der Mutterkirche, bleibt für die Menschen dieser Gemeinde hier auch die Verbindung zur russischen Heimat lebendig.

Angefangen bei den Stiftern, haben sich bis heute immer wieder großherzige Menschen um dieses schöne Gotteshaus verdient gemacht. Deshalb ist es mir ein Bedürfnis, an diesem Festtag all jenen zu danken, die mit erheblichen finanziellen Mitteln, mit Ideen, mit Sachkenntnis und mit ungezählten Arbeitsstunden dazu beitragen, dass dieses ehrwürdige Gotteshaus weiter ein untrennbarer Teil der Kultur, Architektur und Geschichte der Stadt Dresden bleibt.

125 Jahre sind eine lange Zeit. Unterschiedliche Menschen und unterschiedliche politische Systeme haben dieser Kirche ihren Stempel aufgedrückt, mit positiven und zum Teil gravierenden negativen Folgen bis in die Gegenwart.

Ich wünsche dieser wunderbaren Kirche, dass sie der Dresdner orthodoxen Gemeinde noch lange erhalten bleiben möge, so, wie es der Stifter Simeon von Wikulin in seinem Testament bestimmte.

Mnogaja Leta - Auf viele Jahre!