Am Sonntag, dem 6. Juni 1999, feierte die Gemeinde der Dresdner Russisch-Orthodoxen Kirche das 125. Jubiläum ihres Gotteshauses.

Der Höhepunkt der Feierlichkeiten war der Festgottesdienst. In der dicht gefüllten Kirche zelebrierten Erzbischof Kliment von Kaluga, der stellvertretende Vor­sitzende der Abteilung für auswärtige kirchliche Angelegenheiten, als Gesandter des Moskauer Patriarchen, und Erzbischof Feofan von Berlin und Deutschland die Göttliche Liturgie.

Ihnen zur Seite standen weitere aus Deutschland und Russland angereiste Priester und Mönche. Unter den Gästen weilte auch der Botschafter der Russischen Föderation aus Berlin Jewgenij Schmagin mit weiteren Vertretern der Botschaft. In den liturgischen Gesängen ließen die herrlichen Stimmen der Priester und des Kirchenchores eine Atmosphäre außerordentlicher Festlichkeit entstehen.

Begrüßung von Erzbischof Kliment
Marina Dawidowa (Matuschka Marina) begrüßt Erzbischof Kliment, den Gesandten des Patriarchen Alexij II, mit Brot und Salz.
Erzbischof Kliment
Erzbischof Kliment

Der Geistliche der Kirche, Erzpriester Georgi Dawidow, wurde für seine langjährige Tätigkeit sowie für seine besonderen Verdienste um die Entfaltung des Gemeindelebens und um die Erneuerung des Gotteshauses mit der Würde eines Mitra tragenden Erzpriesters geehrt.

Zum Ende des Gottesdienstes überreichte Erzbischof Kliment dem Diakon der Gemeinde, Gottfried Reinhardt, und anderen Gemeindeange­hörigen Auszeichnungen im Namen von Alexij II, dem Patriarchen von Moskau und ganz Russland.

Bewundert von vielen Dresdnern, zogen danach die Bischöfe und Priester, die Gemeindemitglieder und Gäste unter dem Geläut der Kirchenglocken und dem Gesang des Chores in einer Prozession um ihre Kirche. Mit dem Gedenken an den Schutzheiligen der Kirche, den Hei­ligen Simeon vom wunderbaren Berge, und mit dem Segen und im Gebet für den Erhalt dieses schönen Gotteshauses endete der festliche Gottesdienst.

 

Festlicher Gottesdienst
Festlicher Gottesdienst
diverse Prominenz
Beim Fest auf der Wiese neben der Kirche: Botschafter der Russischen Föderation Jewgenij Schmagin (Berlin), Erzbischof Feofan (Berlin), Gesandter des Patriarchen Erzbischof Kliment
Am Nachmittag blieb die Kirche für Besucher offen. Gäste und Bürger der Stadt Dresden machten lebhaft Gebrauch von der Möglichkeit, sich bei sachkundiger Führung mit der Architektur und Geschichte der Kirche, aber auch mit dem orthodoxen Brauchtum und dem Leben der Gemeinde vertraut zu machen.

Auf der Wiese neben der Kirche hatten die Gemeinde und das Deutsch-Russische Kulturinstitut e.V zu einem klei­nen Volksfest eingeladen.

Am Spätnachmittag fand dann ein offizieller Empfang in der Kirche statt, der mit einem Grußwort des Erzpriesters Georgi Dawidow eröffnet wurde. Zu den geladenen Gästen, unter ihnen der sächsische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Prof. Dr. Hans Joachim Meyer, sprachen Erzbischof Kliment, der katholische Bischof von Dresden-Meißen Joachim Reinelt, der Oberlandeskirchenrat der evangelischen Kirche Wieland Graubner und der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden Dr. Herbert Wagner.

In herzlichen Grußworten unterstrichen sie die Bedeutung der Russisch-Orthodoxen Kirche in Dresden für die ökumenische Gemeinschaft der Christen, die lebendige Verbindung zur Mutterkirche und zur russischen Heimat, besonders zur Dresdner Partnerstadt St. Petersburg. Danach lud Erzpriester Georgi Dawidow die Gäste zu einem Imbiss in den Gemeindesaal, wo auch eine Fotoausstellung über die Geschichte der Kirche und das Leben der Gemeinde lebhaftes Interesse fand.

 

Festlicher Gottesdienst am 6. Juni 1999
Festlicher Gottesdienst am 6. Juni 1999.
diverse Prominenz beim Gottesdienst
Beim Gottesdienst vor dem festlichen Empfang unter den Ehrengästen - der katholische Bischof von Dresden-Meißen Joachim Reichelt, Oberbürgermeister von Dresden Dr. Herbert Wagner
Die Veranstaltungen begannen schon am Vortag mit einem theologischen Seminar im neuerrichteten Gemeindesaal der Kirche. Der Münchner Journalist und Historiker Dr. Gleb Rahr, Vorsitzender der Bruderschaft des Hl. Fürsten Wladimir, sprach über die Russisch-Orthodoxe Kirche in Deutschland in den Jahren 1933-1945. Das Thema informierte über die historischen Zusammenhänge, welche der Ausgangspunkt für die heutige Situa­tion der Gemeinde waren. Im zweiten Vortrag beschrieb Erzpriester Prof. Wladimir Iwanow, München, die theoretischen und geschichtlichen Grundlagen der Ikonenverehrung. Danach sprach Prälat Dr. Albert Rauch, Regensburg, zum Beitrag der Russisch-Orthodoxen Kirche zum 2. Vatikanischen Konzil.

Darin wies er auch auf die Impulse der Orthodoxie zur geistlichen Erneuerung der katholischen Kirche hin. Mit angeregten Gesprächen fand das Seminar seinen Abschluss.

 

theologisches Seminar
Theologisches Seminar im neu errichteten Gemeindesaal.

 

Gemeindesaal vorher
...der Saal vier Monate davor.

 

Kliment & Wagner
Erzbischof Kliment mit Oberbürgermeister Dr. Herbert Wagner

 

Fotoausstellung
Fragment der umfangreichen Fotoaustellung zur Geschichte und zum Leben der Gemeinde